Das Rodin Museum muss ich noch besuchen. Aber wir konnten schon einen Blick in den Garten werfen!
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Sein Leben
Auguste Rodin (1840 - 1917) ist einer der bekanntesten französischen Bildhauer der modernen Plastik und Skulptur. Da er aus einer sehr konservativen Familie stammte, studierte Rodin zunächst Mathematik. Während dieser Zeit versuchte er aber mehrere Male an der Kunstschule in Paris aufgenommen zu werden. Dreimal wurde er aber abgelehnt. Daraufhin begann er seine künstlerische Arbeit einfach ohne eine Kunstschule. Er ging dann in die Lehrer bei Albert-Ernest Carrier-Belleuse, einem naturalistischen Bildhauer. Diese Ausbildung dauerte jedoch nicht lange an und die beiden gingen im Streit auseinander. Rodin unternahm anschließend eine Studienreise nach Rom. In den 2 Jahren studierte Rodin besonders die Arbeiten Michelangelos - und das kann man auch sehr gut erkennen. Die muskulösen Körper, die Art und Weise wie sich die Figuren drehen und winden - das lässt einen doch sehr an den italienischen Meister denken! Die beiden Sklaven, die im Louvre gezeigt werden erinnern an "Das Eherne Zeitalter" oder an das unvollendete Werk der "Danaide". |
Rodin wurde bereits zu Lebzeiten als Künstler anerkannt, deswegen gab es zur Weltausstellung von 1900 auch einen Pavillon Rodin! Dort wurden 171 Werke gezeigt!
1904 wurde Rodin Präsident der Internationalen Vereinigung von Skulpturen, Malern und Gravierern, mit Sitz in London. Sein Sekretär 1905/06 war der böhmisch-deutsche Lyriker Rainer Maria Rilke. Rodin, der bereits seit 1894 ein Atelier in Meudon unterhielt, lies sich 1907 zusätzlich auch im Hotel Biron nieder, das heute das Museum Rodin beherbergt. Rodin starb im Alter von 77 Jahren am 17. November 1917 in Meudon, wo es ebenfalls ein Rodin-Museum gibt. |
Bronze
Höhe 180 cm Weite 98 cm Tiefe 145 cm Die Plastik "Der Denker" zählt zu Rodins Hauptwerken. Deswegen gibt es auch über 20 Kopien, die über die ganze Welt verteilt sind. Im Musée Rodin gibt es zwei, eine in original Größe und eine monumentale Bronze. Auf dem Bild sehen Sie die monumentale Bronze im Garten. Der "erste" Denke wurde 1880 in einer Größe von etwa 70 cm als Krönungselement für das Höllentor entworfen. Da hieß er noch "Der Poet" und sollte Dante darstellen, den Autor der Göttlichen Komödie, die das Höllentor inspiriert hat. Der Poet war als gequälter Körper mit einer verdammten Seele angedacht, der aber auch ein frei denkender Mann sein sollte. Er blieb Teil des Höllentores, doch faszinierte dieser Poet auch alleine und so wurde er ab 1888 einzeln ausgestellt und so zu einem eigenständigen Werk: der Denker. 1902 vergrößerte Rodin ihn noch und er wurde noch populärer - er wurde sogar zur berühmtesten Skulptur dieser Zeit. |
Bronze
Höhe 6,35 m Breite: 4 m Tiefe 0,85 m Das Höllentor beschäftigte Rodin über Jahre hinweg. Das Tor war für das Musée des Arts decoratifs angedacht und war ein Auftrag des französischen Staates. Er schuf dafür über 200 Figuren und Gruppen. Er hoffte das Tor auf der Weltausstellung von 1889 zu präsentieren, konnte es aber nicht fertigstellen und legte deswegen die Arbeit 1890 komplett nieder. Oder zumindest teilweise... 1900 wurde da Tor unvollendet in einer Ausstellung präsentiert. Er montierte die fehlenden Figuren nicht, sondern präsentierte sie getrennt vom Tor. Erst 1917 gelang es Léonce Bénédite, dem ersten Kurator des Musée Rodin, den Bildhauer zu überreden, sein Meisterwerk zu rekonstruieren, um es in Bronze gießen zu lassen. Rodin starb, bevor er das Ergebnis all dieser jahrelangen Bemühungen sah. Das Bronzeguss wurde 1926 angefertigt. |
Marmor
Höhe 36 cm Breite 71 cm Tiefe 53 cm Ausgeführt von Jean Escoula, Schüler von Rodin und signiert von Rodin Auch diese Figur war eigentlich Teil des Höllentors, bei der endgültigen Version wurde sie aber ausgeschlossen. Die Figur heißt auch Der Frühling, ist aber eine Anlehnung an ein mythologisches Thema: Die Töchter von Danaos - eine Danaide also. |
Bronze
Höhe 1,80 m Breite 68,5 m Tiefe 0,54 m Das Ehernde Zeitalter (frz: L’Âge d’airain) bedeutet eigentlich Die Bronzezeit. Sie war die erste lebensgroße Figur mit der Rodin an die Öffentlichkeit trat. Sie entstand in Brüssel und das Model war ein belgischer Soldat. Zunächst hatte diese Plastik keinen Titel , später erhielt sie den Namen "Die Bronzezeit". Im Salon de Paris lösste es auf jeden Fall einen Skandal aus - wie fast alle Werke die ich hier beschreibe und die dort ausgestellt wurden. (Woran mag das denn nur liegen ;) Der Skandal machte jedoch auf Rodin aufmerksam und brachte ihm 1880 den Auftrag für das Höllentor ein. Der Name entstand vielleicht, da es zunächst doch ein Attribut gab: einen Speer in der linken Hand. Rodin entschloss sich aber dann doch keine Attribute mitzugeben. Denn er wollte außerdem "das Erwachen der Menschheit" darstellen und dazu passte der Speer einfach nicht. |
Marmor
Höhe 1,81 m Breite 1,12 m Tiefe 1,17 m Dargestellt wird ein Kuss zweier Charaktere aus der Göttlichen Komödie von Dante. Paolo und Francesca, die sich verliebten und im Moment des Kusses, von ihrem Ehemann entdeckt und getötet wurden. Das Urteil: sie müssen auf Ewig die Unterwelt durchstreifen. Ursprünglich waren auch diese beiden für das Höllentor gedacht, aber Rodin empfand das diese Sinnlichkeit nicht zu diesem Tor passe. 1887 wurde sie also als eigenständiges Werk ausgestellt. Der Erfolg war enorm. Nichts erinnerte an die Komödie Dantes und der Titel - Der Kuss - lies auch alle möglichen Interpretationen offen. Die Figuren sind aus einem Block gearbeitet, der teilweise noch grobe Bruchkanten hat. Die Körper sind aber fein und geschliffen. Es entstanden zahllose Ausführungen in verschiedenen Größen. Jeder wollte eine solche Figur haben. Für die Weltausstellung 1900 und bekannte Kunstmuseen. Das Werk gilt als ikonographisches Werk für das Thema Liebe, ein zeitloses Werk, dass die Beziehung zwischen Mann und Frau in sehr physischer Weise darstellt. Mit dieser sinnliche Direktheit und naturalistische Direktheit durchbrach Rodin alle Konventionen und Sichtweisen seiner Epoche. |
© 2016-2020 Paris-Museum.de
Autor: Celine Mülich |